Madeira 15.08. - 22.08.2019
Berni Müller
Drei Jahre nicht auf seiner absoluten Lieblingsinsel zu sein geht ja mal gar nicht... Daher ging es am 15.08.2019 für eine Woche endlich wieder nach
Madeira. Man hat ja auch noch lange nicht alles gesehen.
Diesmal war schon die Anreise besonders, da ein guter Freund von mir (der Copilot ist) den Hinflug bekam und nach Zustimmung vom Kapitän durfte ich den Flug im Cockpit auf dem "Jumpseat" hinter
den Piloten verbringen. Es war nicht mein erstes Mal im Cockpit, aber es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. Ganz besonders natürlich, wenn der Flug zu so einem interessanten Airport wie
Funchal geht und man sich selber sehr für die Luftfahrt interessiert.
Die Übernahme des Mietwagens ging wie immer unkompliziert und sehr schnell. Das Wetter war nur im Bereich des Flughafens noch etwas durchwachsen mit ein paar Regentropfen und Wind. Auf der Fahrt
zum Ferienhaus im Südwesten wurde das Wetter aber bereits nach einigen Kilometern sehr schön - strahlender Sonnenschein. Madeira und seine Mikroklimas eben... Das Wetter zeigte sich dann den
gesamten Urlaub über von seiner allerbesten Seite. Das Ferienhaus "Casa do Louro" oberhalb von Arco da Calheta war noch besser als bereits auf den Bildern bei der Buchung. Modern eingerichtet mit
allem was man sich wünscht, viel Platz, toller Balkon mit super Meerblick und schönem Garten.
Diesmal sollte es eine Mischung sein aus bereits gesehenen Orten die man wieder besuchen will/muss und neuen Plätzen auf dieser wunderschönen Insel. Madeira war dieses Jahr selbst im August auch
wunderbar grün - es hatte wohl im Frühling und Frühsommer öfters Niederschläge gegeben. Auch die Wasserfälle waren dieses Jahr so groß wie ich sie persönlich noch nie gesehen habe. Z.B. der
Risco-Wasserfall, der insgesamt knapp 200 Meter hoch ist, hatte dieses Mal eine echt beachtliche Wassermenge und machte ordentlich Lautstärke. Sonst war er immer nur ein dünner
Wasserstrahl.
Neu war dieses Jahr auch die lange Wanderung beginnend ab Queimadas entlang der " Levada do Caldeirão Verde" wo man entlang dieses
Wasserkanals (Levada) inmitten grünster Natur mit vielen Lorbeerbäumen, Blumen, Farnen etc. wandert. Auch etliche finstere und tiefe Tunnel gibt es zu durchqueren. Da es auch immer wieder neben
der Levada recht weit senkrecht in die Tiefe geht, ist der Weg mit Drahtseilen gut gesichert. Dann erreicht man einen Kessel mit ringsrum hohen Felswänden, wo sich ein ca. 100 Meter hoher
Wasserfall in einen kleinen See ergießt. Ein wunderschöner Platz... Hier ist für die allermeisten Wanderer Endstation, weil ja der Rückweg auch nochmal sehr weit ist. Aber es ging dann noch
einige Zusatz-Kilometer weiter in den "Höllenkessel" Caldeirão do Inferno. Landschaftlich nochmals wunderschön und beeindruckend.
Aber hier sollte man schon auch etwas trittsicher sein. Nach einer sehr lohnenwerten Wanderung zeigte der Schrittzähler dann 33.600 Schritte und 25,66 Kilometer an. Weit, aber extrem schön.
Neben vielen kleineren Wanderungen wie z.B. zu den "25 Fontes", der Hochebene "Paul da Serra" und auf der Halbinsel durfte natürlich dann die "Königstour" im Zentralmassiv vom Pivo do Arieiro
(1.818m) zum Pico Ruivo (1.862m) und zurück nicht fehlen. Immer wieder gewaltige Aus- und Tiefblicke und ein Farbenspiel der verschiedenen Gesteinsschichten. Auch das Spiel der Passatwolken
ist beeindruckend. Da es immer wieder mehrere hundert Meter senkrecht in die Tiefe geht, ist diese Tour sehr gut mit Drahtseilen gesichert. Ausreichend Kondition sollte man auf alle Fälle
mitbringen, da es ständig Auf- und Abstiege gibt. Mehr dazu noch im Foto-Blog 2019: https://www.ebm-photos.de/foto-blog-2019/ Scrollen Sie bitte dazu dann einfach bis zu den betreffenden Blog-Einträgen runter.
Eine frühmorgendliche Foto-Session am Strand von Ribeira da Janela brachte tolle Fotoergebnisse. Mehr dazu ebenfalls im Foto-Blog 2019 wie gerade eben erwähnt. Natürlich musste auch wieder
geschnorchelt werden, da das Meer rund um Madeira einfach so schön klar ist. Es ist auch immer wieder schön die bunten Fische zu sehen.
Die seit vielen Jahren verlassene und leider auch etwas runtergekommene Berghütte bei der Achada do Teixeira (Ausgangspunkt zum Pico Ruivo) wurde nun von einem Wirt aus Tirol gekauft und komplett
saniert. Getauft auf den Namen "Abrigo da Heidi". Tolle Arbeit wurde hier geleistet und man kann hier nun typische österreichische und portugiesische Spezialitäten konsumieren. Das musste
gleich getestet werden und es war wirklich spitze. :-) Der Wirt nahm sich auch die Zeit mit ihm zu reden und stellte auch noch stolz die neu geschaffenen Übernachtungsmöglichkeiten vor.
Ein Besuch bei den Delfinen und Walen stand natürlich auch wieder auf dem Programm. Nur genau in diesen paar Stunden des Urlaubs war das Wetter leider stark bewölkt. Da ich bereits schon sehr
viele schöne Delfin-Bilder und bei Sonne habe, beschloss ich einfach mal nur so zuzuschauen. Auch mal echt schön - vor allem wenn man sieht welche Freude die Delfine in ihrem natürlichen
Lebensraum haben. Ganz ohne Kamera ging es aber dann doch nicht... ;-) Ich hielt meine GoPro Kamera an einem langen Stick in den Atlantik und konnte somit die Meeressäuger unter Wasser filmen.
Man hört sie auch sogar! Hier ein kleiner Videoclip: https://youtu.be/B59EU-GUqLM
Überraschung (leider negative) war auch mal angesagt... Ein eingefahrener Nagel und somit kompletter Druckverlust im rechten Hinterreifen... Natürlich geschah das alles um 22:30 Uhr bei der
Rückfahrt vom Essen. Also angehalten und das (zum Glück) vorhandene Ersatzrad montiert. Um diese Zeit - noch dazu an einem Sonntag - einen Pannendienst in absehbarer Zeit zu bekommen war
utopisch... Die Mietwagenfirma war ganz erstaunt, als ich sie am nächsten Tag über die Situation informierte. Sie meinten es kam eigentlich noch nie vor, dass sich ein Mietwagenkunde den Reifen
selber wechselt und fanden es super. ;-)
Leider vergeht so eine Woche wieder mal viel zu schnell... Aber ganz sicher war es nicht der letzte Besuch auf Madeira. Es gibt noch so viel zu entdecken und als Madeira-Liebhaber zieht es einen
immer wieder dort hin...!
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